Chronik

Der Musikverein Naarn blickt im Laufe seiner Entstehungsgeschichte auf eine sehr bewegte Zeit zurück. Nachstehend erhalten Sie einen kleinen Einblick von den Anfängen bis zur heutigen Zeit.

Der Musikverein Naarn blickt im Laufe seiner Entstehungsgeschichte auf eine sehr bewegte Zeit zurück. Nachstehend erhalten Sie einen kleinen Einblick von den Anfängen bis zur heutigen Zeit.

2000-2009

Im Mai 2001 wurde das Musikheim mit finanzieller Unterstützung seitens des Landes Oberösterreich und der Gemeinde sowie rund 600 Arbeitsstunden der Musiker mit Akustikverbessernden Maßnahmen ausgestattet und generalsaniert. Während der Umbauzeit übersiedelte man in den Saal des Pfarrhofes, der dankenswerter Weise von Hr. Dechant Pfarrer Johann Zauner zur Verfügung gestellt wurde. Nach nur rund einmonatiger Bauzeit erstrahlte das Musikheim in neuem Glanz und wurde am 23. September der interessierten Gemeindebevölkerung bei einem Tag der offenen Tür, verbunden mit einem Frühschoppen, vorgestellt.

Im Jahr 2008 übergab Bürgermeister Rupert Wahlmüller das Amt des Obmannes an seinen Nachfolger Manfred Schmidtberger. In diesem Jahr erfuhr der Vorstand durch das Ausscheiden der Kameraden Rudolf Emhofer (Kassier) sowie Josef Schmidtberger (Archivar) eine Verjüngerungskur. Die Funktion des Kassier übernahm Georg Hölzl und die Archivarstätigkeit Florian Hölzl und Tanja Vetter. Weiters stoß Barbara Unterweger neu in den Vorstand und übernahm dort die Arbeit des Pressereferenten, welcher zuvor von Manfred Schmidtberger vollzogen wurde.

1990-1999

Leider kam es im Zusammenhang mit dem Abschluss des Mietvertrages für das Musikheim zu Diskrepanzen zwischen dem Musikverein und der Gemeindevertretung, wodurch sich Obmann Strasser veranlasst sah, seine Obmannschaft zurück zu legen. Als Übergang leitete Obmannstellvertreter Franz Öller die Geschäfte des Musikvereins, bis er 1990 offiziell zum Obmann bestellt wurde.

1992 gab es auch auf der Ebene der musikalischen Leitung einen Wechsel. Kapellmeister Hermann Hackner übergab nach 21-jähriger Tätigkeit den Dirigentenstab an seinen Stellvertreter Ing. Friedrich Öller und wurde zum Ehrenkapellmeister ernannt.

1995 wurde mit dem Bezirksmusikfest und einem dreitägigen Zeltfest das 140-jährige Bestandsjubiläum des Musikvereines gefeiert. Diese Veranstaltung war nicht nur in finanzieller Hinsicht ein voller Erfolg, sondern auch musikalisch. Der Musikverein Naarn konnte bei der Marschwertung in der Leistungsstufe D einen Ausgezeichneten Erfolg erreichen.

Obmann Franz Öller übergab in der Jahreshauptversammlung 1999 die Geschäfte des Musikvereins Naarn an den Musikverkollegen und Bürgermeister Rupert Wahlmüller.

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1980-1989

Im Jahre 1987 wurde mit dem Neubau des Gasthauses Lettner begonnen. Da zu diesem Zeitpunkt auch der Neubau des Musikheimes im Zuge der Hauptschulerweiterung noch nicht abgeschlossen war, musste kurzfristig eine neue Bleibe gesucht werden. Der damalige Obmann Franz Strasser stellte dankeswerter Weise in seinem Stammhaus in Naarn Räumlichkeiten zur Verfügung, die bis zum Einzug in das neue Musikerheim im Jahre 1989 benützt werden konnten. Im Jahre 1989, unter Obmann Franz Strasser und Obmannstellvertreter Franz Öller wurde das neue Musikheim bezogen. Für die Finanzierung der Einrichtung entschloss man sich, eine Haussammlung durchzuführen.

1970-1979

Im Jahre 1973 kam es zu der von der O.Ö. Landesregierung und des O.Ö. Blasmusikverbandes sehr gewünschten Trachteneinkleidung der Kapelle. Als Spender haben sich wieder die Gemeinde und in einer Haussammlung deren Bevölkerung sehr angestrengt, wofür seitens der Musik mit Konzertveranstaltungen gedankt wurde.

Gruppenfoto aus dem Jahr 1973

1979 war wieder ein Jubiläumsjahr für den Musikverein Naarn sowie auch für die Gemeinde, da die Markterhebung, verbunden mit den Kulturtagen sowie das 125-jährige Bestandsjubiläum mit dem Bezirksmusikfest gefeiert wurde.
Unter der Organisation von Obmann Dierneder sowie Festausschussobmann Franz Öller sen. wurde ein tolles Programm auf die Beine gestellt. An der Konzertwertung nahmen 23 Kapellen und der Marschwertung 19 Kapellen aus dem Bezirk Perg teil. Der krönende Abschluss dieser Veranstaltung bildete ein gewaltiger Festzug der teilnehmenden Kapellen (27 Musikkapellen) sowie 23 verschieden geschmückte Festwagen.

1960-1969

Die Generalversammlung am 14. April 1965 brachte insofern eine Änderung, dass  Johann Lugmayr Kapellmeister, Hermann Hackner dessen Stellvertreter und Georg  Gschwandtner sen. Dirigent wurde. Johann Hackner legte aus Altersgründen seine  Obmannstelle zurück, zu dessen Nachfolger wurde der ehemalige Musiker Josef  Dierneder gewählt.

Eine Änderung in der musikalischen Führung ergab sich, als Georg Gschwandtner  sen., der vom 19. März 1968 bis 17. März 1971 die Kapelle leitete, seinem  Nachfolger Hermann Hackner die Kapellmeisterstelle übergab.

Bestand früher im Verein eine 10 Mann starke Bauernkapelle, die von  Kapellmeister Gschwandtner geleitet wurde und zu allen möglichen Veranstaltungen  aufspielte, so wurde 1972 der damaligen Zeit entsprechend, auf Initiative von  Obmann Josef Dierneder, eine moderne Tanzkapelle mit dem Namen "Michaelas"  gegründet. Die Tanzkapelle bestand bis 1982 und wurde wegen des Abganges eines  Mitgliedes aufgelöst, da kein Ersatz gefunden werden konnte.

Tanzgruppe Michaelas

1950-1959

Am 11. März 1951 brachte die Generalversammlung eine neue Ära. Zum Obmann wurde  Karl Gassner, vulgo Holzer in Dürnwagram, zum Kapellmeister Georg Strasser und  zu dessen Stellvertreter Josef Mitterlehner, gewählt. Dieses Trio führte den  Verein zur vollsten Zufriedenheit bis Obmann Karl Gassner bei der  Generalversammlung am 25. Jänner 1955 ein Schreiben der Gemeinde verlas, aus  welchem zu entnehmen war, dass sein Antrag wegen Ehrenbürgerernennung des  Kapellmeisters Georg Strasser abgelehnt wurde. Gassner und Strasser legten  hierauf ihre Stellen zurück und meldeten sofort ihren Vereinsaustritt. Da auch  noch einige gute Musiker den beiden Genannten folgten, war der Klangkörper  vorübergehend spielunfähig. Durch die Bemühungen des langjährigen  Vereinsmitgliedes Josef Jobst (Schriftführer 1924 - 1972, kleiner Tambour,  Zitherspieler und Humorist), sowie des Bürgermeisters Johann Lettner, konnte die  Musikkapelle bald wieder in Aktion treten, indem sie den umsichtigen Johann  Hackner, vulgo Datterl in Staffling Nr. 5, als Obmann und Georg Gschwandtner  sen., Straß Nr. 7, als Kapellmeister gewinnen konnten. War Gschwandtner zuerst  auf die Mitwirkung von Aushilfskräften angewiesen, so konnte er durch intensive  Ausbildung junger Kräfte die Blasmusikkapelle wieder auf eigene Füße stellen.  Zur Unterstützung des Kapellmeisters wurden Hermann Hackner als dessen  Stellvertreter und der Gemeindesekretär Franz Lettner als Dirigent und  Stabführer gewählt. Letzterer hatte diese Stelle bis zu seiner Erkrankung im  Jahre 1960 inne.

Es kam zum Ankauf einer neuen Instrumentenausrüstung mit Normalstimmung, sowie  einer neuen Uniformierung, wozu die Gemeinde und deren ganze Bevölkerung einen  bedeutenden Beitrag leisteten. Die Musikkapelle gab sich Mühe dafür im ganzen  Gemeindegebiet Dankkonzerte zu veranstalten. Am 4. August 1957 wurde das  100-jährige Gründungsfest der Musikkapelle Naarn mit angeschlossenem  Wertungsspiel gefeiert, bei dem 15 Musikvereine aus der Umgebung teilnahmen. Als  Wertungsrichter stellte der O.Ö. Blasmusikverband die Kapellmeister Sepp  Froschauer, Rudolf Gintersdorfer und Emil Rameis zur Verfügung.

Die Musikkapelle Naarn unter dem Dirigenten Franz Lettner erhielt in der  Oberstufe mit der "Festouvertüre" von Franz von Suppe´ mit 208 Punkten einen ersten Rang zuerkannt. Von nun an beteiligte sich der Musikverein Naarn bei  vielen Wertungsspielen.

1900-1950

Während des Ersten Weltkrieges 1914-1918 waren die jüngeren Musiker zum  Militärdienst eingezogen, sodass "nur" die älteren Mitglieder den Musikbetrieb  aufrecht erhalten konnten.

Am 28. Mai 1919 kam es unter Obmann Anton Derntl, Naarn Nr. 41 (heute  Stafflinger Straße 2) und acht Musikern endlich zurVereinsgründung mit dem Titel  "Musikkapelle Naarn", welcher am 13. August 1919 im Vereinskataster der O.Ö.  Sicherheitsdirektion in Linz unter der Zahl 8928/XI, lfd. Nr. 301 eingetragen  wurde. Laut §2 der Satzungen sind als Zweck des Vereines die Pflege der Musik,  die Aufstellung und Förderung einer auch zu gewerblichen Zwecken verwendbarer  Musikkapelle oder Ortsmusik und die Heranbildung neuer Musiker, sowie die  Erwerbung und Erhaltung von Musikalien und Instrumenten angegeben. Die  musikalische Leitung übernahm der Musiker Georg Strasser (vulgo Mayr z'Wimm),  der als Hauptinstrument Euphonium und Violine spielte. Um den angeführten Zweck  zu erreichen, war man bemüht, alle verfügbaren Musiker zusammenzuführen und  auszubilden.

Nach mehrmaligem Wechsel der Proberäumlichkeiten (Schulgebäude, Derntlhäusl,  Getreidespeicher Derntl) fand man schließlich eine längerfristige Bleibe im  Gasthaus Josef Deuschl, Naarn Nr. 18 (heute Gasthaus Walterer).

Im Jahre 1923 übersiedelte der Musikverein in das Gasthaus Schaurhofer, Naarn  Nr. 1 (heute Marktplatz 1, Gasthaus Lettner) und verblieb dort bis in das Jahr  1987.

Die Bevölkerung zeigte für den neu gegründeten Verein großes Interesse und  geizte nicht mit Spenden zum Ankauf von dringend notwendigen Musikinstrumenten.  Bald konnte die Musikkapelle, die neben ihrer Blasmusiktätigkeit bis zum Jahre  1938 auch Streichkonzerte durchführte, allen musikalischen Anforderungen, die  die ganze Pfarrgemeinde stellte, gerecht werden. Da der Obmann Anton Derntl als  Postmeister nach Wesenufer gezogen war, übernahm bei der Generalversammlung am  28. März 1921 der Lehrer Adalbert Bischof die Obmannstelle, die er bis zu seiner  Versetzung im Juli 1927 inne hatte.

1932 übernahm der Klarinettist und Geiger Alois Öhlinger die musikalische  Leitung.

Von 1935 bis zur Generalversammlung am 25. März 1937 hatte Max Schaurhofer die  Kapellmeisterstelle inne. Leider fehlt das erste Protokollbuch, welches von der  Gründung 1919 bis hierher Auskunft geben soll. Angeblich wurde diese  Protokollbuch von russischen Besatzungssoldaten vernichtet.

In der Folge war der neu gewählte Vereinsobmann und Gemeindearzt Dr. Oskar  Kleinsasser und sein Stellvertreter Johann Schnetzinger Naarn Nr. 42  (Stafflinger Straße 27) sehr bemüht, alle verfügbaren Musiker zu einem  ansehnlichen Klangkörper zusammenzuführen. Kapellmeister war in dieser Zeit  Gemeindesekretär Franz Lettner. Nach dem Einmarsch der Deutschen kam Dr.  Kleinsasser als Stadtarzt nach Gmunden und seine Stelle wurde vom ehemaligen  Musiker Heinrich Pührerfellner übernommen, bis Gottfried Hörlsberger,  Fleischhauer in Au, als kommissarischer Leiter eingesetzt wurde. Da fast alle  Musiker während des zweiten Weltkrieges zur Wehrmacht eingezogen wurden, kam der  Musikverein zum Stillstand.

Die größte "Niederlage" erlebte der Verein nach dem Krieg, als russische  Besatzungssoldaten aus Perg mit einem Wagen beim Vereinslokal vorfuhren und alle  Instrumente requirierten, ohne hiefür eine Entschädigung zu leisten. 27  Blechblasinstrumente, 2 Paar türkische und eine chinesische Cinelle, eine große  und eine kleine Trommel, sowie ein komplettes vernickeltes Schlagwerk, 27  Notenpulte und sämtlichen Noten wurden beschlagnahmt.

Als Franz Lettner 1946 aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, musste er die Musikkapelle von Neuem aufbauen. Dem damaligen Kapellmeister der Linzer Magistratsmusik, Sepp Froschauer, war es möglich, dem Musikverein Naarn überzählige Musikinstrumente mit hoher Stimmung zu niedrigen Preisen zu überlassen. Einen Teil der Musikinstrumente hat kameradschaftlicherweise der Musikverein Perg leihweise zur Verfügung gestellt, sodass der Musikbetrieb bald wieder aufgenommen werden konnte. Die Musikkapelle wurde nun vom Jahre 1946 bis 1950 im Alleingang vom Gemeindesekretär Franz Lettner geführt, der auch in der Generalversammlung am 22. Jänner 1950 zum Kapellmeister gewählt wurde, Josef Mitterlehner übernahm die Stellvertreterfunktion. Aus dieser Zeit existiert nur ein maschinegeschriebener Bericht Lettners. Zum Vereinsobmann wählte man Leopold Pissenberger, vulgo Zauner in Oberwagram.

1800-1899

Obwohl kein Kapellmeister führt ist, kann mit Sicherheit angenommen werden, dass es sich hierbei um Johann Lehner (1857-1918) gehandelt hat, der bis 1918 als Kapellmeister und in letzter Zeit auch als Organist fungierte. Lehner war im Bosnienfeldzug 1878 und während des Aufstandes 1881 in der Festung Cattaro als Soldat eingerückt. Aus dieser Zeit sind noch viele Noten erhalten, die er für die Naarner Musikkapelle abgeschrieben hat. Obwohl die Musikkapelle mehr der 1892 gegründeten Freiwilligen Feuerwehr Naarn angegliedert war, trug sie doch eine damals übliche Musikeruniform, bestehend aus blauen Paraderöcken und schwarzen Offiziersmützen mit Schild.

In der Presse vom Jahre 1896 steht zu lesen, dass die gutgeschulte Musikkapelle  Naarn bei verschiedenen Veranstaltungen die Feststimmung gehoben habe.

1700-1799

Bereits im 18. Jahrhundert gab es in der bäuerlichen Bevölkerung von Naarn  kleinere Gruppen von Musikern, die mit Ihren einfachen Instrumenten als Quartett  oder Quintett bei verschiedenen Anlässen aufspielten. Hiefür kamen größere  Hochzeiten, Kirchtage, Jahrmärkte sowie die Neujahrs- und Faschingstage in  Betracht. Ihnen stand in der Steyregger Wirtstaverne Nr. 18 (heute Gasthof  Walterer) der Tanzboden und in einem Gasthof im Markte Au ein freigemachter Raum  als Standort zur Verfügung. Das eigentliche Gründungsjahr der Blasmusikkapelle  Naarn konnte bisher nicht genau angegeben werden. Jedoch existiert eine  eides-stattliche Erklärung vom 17. Juni 1957 von Herrn Johann Peham (vulgo  Schopper in Ruprechtshofen), womit dieser bestätigt, dass bereits bei der  Hochzeit seines Großvaters Josef Peham im Jahre 1852 eine Naarner  Blasmusikkapelle aufgespielt hat. Ab 1860 trat Josef Kobald (1837-1880), ein  Bauernsohn aus Laab Nr. 15 (Schädelbauer) als Flügelhornist und Kapellmeister in  Erscheinung. Dieser kaufte nach dem Dorfbrand 1872 das Gasthaus und zugleich  Bäckerei Naarn Nr. 1 ("Bäck in Teicht", heute Gasthaus Lettner). Er war zugleich  der erste Postmeister in Naarn.

   

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